[Gastbeitrag von Wüstenmaus]
Wie bereits angekündigt, gibt es hier nun den Tripreport vom relativ neuen Salewa Klettersteig am Iseler in Oberjoch. Das ist in der Nähe von Oberstdorf im Allgäu für alle “Norddeutschen”. Natürlich liegt dort am Klettersteig auch ein Cache (Unser Allgaeu – noamol ebbs zum progle – GC1E8GT), und nach getaner Arbeit gibt’s auch noch den Gipfelcache am Iseler (Gipfelcache am Iseler – Gipfelbuch – GC1VW8T).
Das Wetter wurde aufmerksam beobachtet und verfolgt, nachdem wir Samstags doch ernsthaft besorgt waren, ob die Zeltausrüstung dem beeindruckend heftigen, stundenlangen Regen standhalten würde, und ob die für Sonntagmorgen angekündigte Aufheiterung denn wirklich kommt…?
Sie kam, allerdings mit Verzögerung. Wir (JeeperMTJ und meine Wenigkeit) also am Sonntag Morgen flugs nach Oberjoch und in die Bahn. Wie sich später herausstellte, wurde selbige am darauffolgenden Tag erst mal wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Irgendwie haben wir mit den Bergbahnen immer Glück gehabt, selbst wenn wir die letzte verpasst haben gab es doch irgendwie noch eine…. Aber das ist eine andere Geschichte. Also los gings am späten Vormittag, noch in den Wolken.
Erst mal zur Einordnung. Im Gegensatz zum Hindelanger handelt es sich hierbei nicht um einen natürlichen Gratweg o.ä., im Gegenteil. Ich persönlich bin ja nicht so ein Freund von auf-Teufel-komm-raus-in-die-Wand-geklopptem-Eisen. Aber ich gehe gerne Klettersteige und deshalb werde ich hier nicht meckern. Soooviele gibt es ja schliesslich in Deutschland nicht. Der Steig ist ordentlich gemacht und fast schon zu grosszügig (also zuviel) abgesichert. Die Ausblicke sind schon toll, leider beschränkt an dem Tag, als wir dort waren. Jedenfalls ist das Ganze ein wenig sportlicher und man muss wesentlich mehr klettern- wobei klettern hier eher Zerren am Drahtseil heisst. Bedingt durch die Wolkenbrüche des Vortags war die Angelegenheit doch teilweise sehr rutschig. Und da Sonntag war und wie gesagt Wetterbesserung angekündigt war, war natürlich auch entsprechend was los. Und was man da so geboten bekommt, ist echt abenteuerlich. Selbstgeknotete Sicherungs“dinger“ aus Statikseil (!) und 2 Schraubkarabinern (!!), massenweise Leute ohne Helm (und hier geht es wirklich nicht ohne, erst recht nicht bei dem Betrieb), Leute mit Turnschuhen, die sich wundern, dass sie abrutschen, Kinder, die von ehrgeizigen Eltern am „Dings“ hochgezerrt werden. Entsprechen viel Schlange stehen war angesagt.
Den Cache haben wir aufgrund ziemlich genauer Koordinaten und gutem Hint sehr schnell gefunden. Ist sogar ein small, kein Micro. Das ist doch mal was. Dank des Wartens in der Schlange war das Heben und Loggen überhaupt kein Problem. Wir standen zu dem Zeitpunkt immer noch in tiefhängenden Wolken. Da der Cache im ersten Teil des KS liegt, lag danach ähnlich wie beim Hindelanger der grösste Teil noch vor uns. Das wäre auch alles kein Problem gewesen, aber es wollte irgendwie die meiste Zeit nicht richtig vorwärts gehen. Irgendwann siegte bei den Schnecken vorne die Vernunft und es wurden Leute vorbeigelassen. Danach lief es dann. An der Bergführerplatte hab ich dann noch mal grosse Augen gemacht, aber erstaunlicherweise war die Stelle kein Problem für mich, obwohl die Ärmchen vom vielen Seilgezerre schon ein wenig schwer waren. Einfach dem Jeeper hinterher gehoppelt.
Auf den zweiten, neu eröffneten Teil haben wir zugunsten eines entspannten Abstiegs und lecker Happa im Tal dann verzichtet. Am Gipfel haben wir noch den Gipfelcache geloggt (inzwischen schien auch tatsächlich die Sonne). Interessant an dem Cache ist die Tatsache dass es einfach das Gipfelbuch ist. Ist ja sehr wartungsfreundlich.
Danach sind wir abgestiegen und in die Sportalp eingekehrt. Die Befürchtung, es handele sich hier bei um Tourinepp an der Talstation, hat sich nicht bewahrheitet. Der Service war sehr gut und das Essen total lecker. Sehr zu Empfehlen. Danach ging‘s noch zu ein paar schnellen Caches am Weg.
Übrigens: Wer den ersten Teil verpasst hat, findet hier den Bericht zum Hindelanger Klettersteig.